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MUTUS LIBER
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In illo tempore
2012, Enkaustik/Acryl, 98 x 80 cm
MUTUS LIBER
Mutus Liber ist ein „stummes Buch“, das man nicht vorlesen kann, aber als Bildfolge betrachten und lesen kann. C. G. Jung war davon fasziniert und setzte es therapeutisch als projektives Bildmaterial ein.
Auch dieser vorliegende Mutus Liber verwendet archetypische Motive, die aus dem „kollektiven Unbewußten“ stammen und hebt sie mit Hilfe des „schamanistischen“ Mediums der Zeichnung in die künstlerische Gestaltung. Archetypen begleiten uns auf Schritt und Tritt. Wenn sie aber zeichnerisch und in der Tonart der schwarzen Groteske auftreten, könnte und sollte sich doch ein Mehr an emotionaler und seelischer Resonanz im Betrachter einstellen.
Der Mensch wird nämlich hier mit sich selbst, mit seiner (verdrängten) Vergangenheit und seinen kulturellen Genen konfrontiert. (Kampf, Tanz, religiöse Idolatrie, usw.). Wenn er sich in diesen konfliktuösen Bildern gespiegelt sieht, kann er auch seinen innerseelischen Konflikten bewusster gegenübertreten.
Der Kern, das zentrale Thema dieses Mutus Liber ist aber eine metaphysische Vision, das Hineingehaltenwerden des Menschen in eine bedrohliche, dunkle Welt. Dass diese Bilder im Gegenzug auch komisch wirken können, liegt nicht zuletzt an der seelischen Souveränität des Betrachters.
Ich hoffe, dass in diesem Fall dem Mutus Liber die Balance zwischen metaphysischem Schauer und Komik gelingt.